Nach Berichten älterer ehemaliger BSG-Mitglieder muss der Beginn der Sektion Fußball um 1959 zu suchen sein. |
Gespielt wurde, da Unterloquitz noch keinen Sportplatz besaß, in Kaulsdorf oder Leutenberg. 1961 wurde der Sportplatz gebaut und im September des Jahres eingeweiht. Die Sektion nahm mit einer Männer- und Jugendmannschaft am regelmäßigen Spielbetrieb teil – in den ersten Jahren noch als Pflichtfreundschaftsspiele und schafften den 11. Platz unter vierzehn Mannschaften. Der Trägerbetrieb der BSG war bekanntlich der VEB Vereinigte Thüringische Schiefergruben Unterloquitz, der damals einer der aufstrebenden Betriebe des Kreises Saalfeld war. Die Herren E.Greiner und H.Reppin aus der Leitungsetage der Schiefergruben, die auch Sektions- und technischer Leiter der Sektion Fußball waren, taten viel dafür, dass in Unterloquitz eine schlagkräftige, guten Fußball spielende Truppe in der Saison 1962/63 auflief: z.B. mit Brockner, Fratscher, Greiner-Pachter, Hämmerling, Henning, Hocke, Hopfe, Ittner, Jandt, Leonhardt, Keith, Wohlfarth. Es machte in der Mannschaft das Wort die Runde „Aufstieg zur Bezirksklasse“. Aber es sollte anders kommen. Am Saisonende 1962/63 stand Aktivist Unterloquitz als Neuling zwar auf dem beachtlichen 7.Platz bei vierzehn Mannschaften mit 48:58 Toren und 26:26 Punkten, aber die „zusammengewürfelte“ Truppe hatte nicht zu einer gefestigten Gemeinschaft gefunden. Das Skandal-Spiel in Saaletal (vier Spieler von Unterloquitz wurden vom Schiri vom Platz gestellt), die Leitungsschwäche der Sektionsleitung und Querelen von Spielern (Sperre und Abgang von G.Leonhardt) hemmten die sportliche Entwicklung des Fußballs in Unterloquitz. 1963 übernahm der damals 22 Jahre alte Paul Hocke die Sektionsleitung, gefolgt 1964 von Fritz Kuhn als Fußball-Chef. Über mittlere und untere Plätze in der Kreisklasse Saalfeld (damals höchste Spielklasse im Kreis) kam man nicht hinaus und bis 1967 verließen viele Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen die Mannschaft (Leonhardt, Hämmerling, Ittner, Müller, Greiner-Pachter, Ellmer, Hopfe, Reinelt). In der Spielzeit 1967/68 war ein Tiefpunkt erreicht und mehrere Spiele konnten nur mit unvollständiger Spielerzahl bestritten werden. Die Mannen um Siegfried Mass hatten ein schweres Erbe anzutreten und dem nunmehrigen Sektionsleiter Jochen Lange (ab Frühjahr 1968) gelang es nur langsam, eine arbeitsfähige und erfolgreich am Spielbetrieb teilnehmende Fußballtruppe aufzubauen. Die nächsten Jahre 1966-71 waren dadurch gekennzeichnet, dass immer wieder junge Spieler, die zum Teil vorher noch nie in einer Mannschaft gespielt hatten, in die Männermannschaft aufgenommen werden mussten. Und alte Spieler gingen oft viel zu früh aus der Mannschaft weg, wie R.Seifert, R.Pröschold, P.Hocke und S.Paschold. Hatten sich die Jüngeren entsprechende Erfahrung angeeignet und waren zu Stützen der Mannschaft geworden, verließen sie Unterloquitz aus beruflichen Gründen und waren für Unterloquitz verloren (H.Michel, R.Renner, W.Pohl, G.Greiner u.a.) Anfang der 70er Jahre verließen elf Spieler auf einen Schlag den Verein und die Vereinsleitung war gezwungen, die Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzuziehen (das genaue Jahr ist nicht mehr festzustellen). In dieser schweren Zeit für den Unterloquitzer Fußball war es besonders den Sportfreunden Siegfried Mass und Jochen Lange zu verdanken, dass der Fußball weiter rollte. 1974 meldeten sich zwei alte Fußballkämpfer in der Sektion zurück; gemeint sind F.Kuhn und P.Deutschmann. Besonders F.Kuhn war es zu verdanken, dass sich fünf Spieler bei Unterloquitz anmeldeten: Die Brüder Roland und Karl-Heinz Richter sowie J.Hesse aus Leutenberg, J.Vorsatz und W.Schrubba aus Probstzella. Die Neuanmeldungen hatten auch gleich einen Spitznamen weg: „Azzuris“. Das beste Spiel der „Azzuris“ war wohl das 2:2 gegen Einheit I im März 1975 in Unterloquitz. Torschütze 2x Roland Richter. Aber so richtig wollte das Azzuri-Feuer in Unterloquitz nicht brennen. Mit 20:40 Punkten am Ende war man im unteren Mittelfeld der Tabelle gelandet, was alle nicht befriedigte. Von den Azzuris blieben nach der Saison 1974/75 nur die Brüder Richter, und die wurden richtig gute. In den Folgejahren sah Unterloquitz wieder besseren Fußball, was auch am Tormann Siegfried Hoffmann (Spitzname Fusel) lag. Er stand 34 Spiele in Folge im Tor, eine Serie, die einmalig war beim USV. Er war der Typ, der drei-viermal großartig hielt, um dann doch einen durch „die Hosenträger rutschen zu lassen“. 20. März 1976 Unterloquitz – Einheit Saalfed I 5:2Torschützen: 2x Köcher, Schönheit, Richter, Lange. In diese Zeit fällt auch der einzige Titel, den Aktivist Unterloquitz je holte: Den Pokal „Goldener Traktor“ (Pokal der Landsportgemeinschaften, wurde 1977 letztmalig ausgespielt) 14.Mai 1977 Endspiel um den „Goldenen Traktor“ in Kaulsdorf Aktivist Unterloquitz – Goßwitz AH 2:2 Nach Verlängerung 2:2 Nach Elfmeterschießen 7:6 Ein grausames Spiel, die Goßwitzer Alte Herren wollten mit ihren dicken Bäuchen alles umrennen und die Unterloquitzer wussten nichts anderes, als diese Holzerei mitzumachen. Schiri Sommer, auch schon in die Jahre gekommen, verlor völlig die Übersicht. Selbst als Unterloquitz in der Verlängerung zwei Mann mehr auf dem Platz hatte, konnten sie nicht den Sieg erringen. Im Elfmeterschießen bewies dann wenigsten Frank Beyer seine Klasse im Tor und rettete den Pokalsieg, indem er ein Tor schoss und einen Elfer hielt. Die anderen Schützen waren Böhm, Richter, Schönheit und Meyer – alle Elfmeter verwandelt. Den Pokal hat Unterloquitz nie erhalten, Leutenberg hat die Herausgabe verweigert; so bekam Unterloquitz wenigstens 100 Mark vom KFA Saalfeld.
17. September 1977 Turbine Probstzella II – Unterloquitz 0:1Torschütze: 30-Meter-Schuss J.Kühnert – ein tolles Tor. In der Saison 1977/78 lag Aktivist Unterloquitz lange auf dem 5.Platz der Tabelle mit 16 Mannschaften. Dazu trug auch folgendes Spiel bei, als der spätere Aufsteiger Remschütz nur ein 1:1 schaffte, wobei Unterloquitz fünfzehn Minuten lang nur mit zehn Mann auskommen musste, weil G.Eisoldt völlig unberechtigt vom Schiri Fleischer vom Platz gestellt worden war. 24. März 1978 Remschütz I – Unterloquitz 1:1Torschütze: Horst Kauf mit direkt verwandelter Eingabe von Eisoldt. Wenige Minuten später hatte S.Mass das 1:2 auf den Fuß. Am Ende der Saison 1981/82 verließen wieder viele Spieler den Verein und die 1.Kreisklasse Mannschaft viel in ein tiefes Loch. Die Saison 1982/83 wurde mit 10:104 Toren und 0:36 Punkten abgeschlossen, also eine Saison ohne Punktspielsieg und somit Abstieg. Für Sektionsleiter und Übungsleiter Mass wieder Schwerstarbeit, die Truppe immer wieder zu motivieren, und Unterloquitz trat zu allen Spielen an. Erst in der Saison 1986/87 wurde der Aufstieg wieder geschafft. Und wie! Nach drei Spieltagen war Aktivist Unterloquitz mit 6:0 Punkten Tabellenerster! Unter anderen mit diesem Spiel: September 1987 Unterloquitz – Maxhütte II 5:4Torschützen: Herrmann, 2x Nepold, 2x Latsch. Ein Wahnsinnsspiel!!! Die Aufstellung war wohl das Beste, was damals Aktivist Unterloquitz seit langem zu bieten hatte. Die Sportfreunde Kramer, Th.Büttner, Latsch und Nepold waren auf dem Zenit Ihrer Fußballkarriere. Klaus Kramer war zu der zeit mit 36 Jahren wohl einer der besten Verteidiger der 1.Kreisklasse Saalfeld. Die Saison 1987/88 schloss Unterloquitz mit dem 5.Platz ab, die beste Platzierung, die Aktivist Unterloquitz je belegte. Mit der politischen Wende in der DDR im Herbst 1989 war die Frage zu beantworten, wie geht es mit dem Fußball weiter in Unterloquitz. Das erste Spiel nach der Grenzöffnung am 11. November 1989 war grausam (Zeiß Saalfeld II – Unterloquitz 6:2). Unterloquitz trat mit zehn Mann an, Zeiß gar nur mit acht, konnte sich aber im Laufe der ersten Halbzeit komplettieren. R.Sorge und J.Büttner schossen die Tore. Das zweite Spiel am 25.November 1989 bei bitterer Kälte musste mit großer Verspätung von Schiri Alex angepfiffen werden, weil die Unterloquitzer aufgrund der übervollen Straßen nicht pünktlich nach Saalfeld kamen. Schließlich brach der Schiri das Spiel aufgrund der Platzverhältnisse ab. Der Fußball in Unterloquitz nahm nach der Wende eine gute Entwicklung. Die Mannschaft blieb zusammen. Nur Holger Zöller suchte sein Glück im Westen Deutschlands. Der Verein hatte großen personellen Zulauf. Die Jugend- und Kinderabteilungen wurden aufgebaut und nach anfänglichen Tiefschlägen reckten die jungen Fußballer mit Erfolg die Nase in den rauen Fußballwind. Bis Juni 1996 spielte Unterloquitz in der 1.Kreisklasse, auch ab September 1994 in der neu geschaffenen 1.Kreisklasse des Großkreises Saalfeld-Rudolstadt. Die Saison 1996/97 (in der Unterlandstaffel) und 1997/98 (in der Oberlandstaffel) mussten in der 2.Kreisklasse absolviert werden. Der Abgang der Stürmer Nepold, Latsch und später Michael Franke und der Spieler Marco Franke und R.Sorge (nach Probstzella) hatten ein großes Loch gerissen. Auch das Ausscheiden des langjährigen Spielers und Übungsleiter S.Mass Mitte der 90er Jahre ist hier zu vermerken. Leider haben sich bei der Beendigung dieser langjährigen Tätigkeit beide Seiten nicht mit Ruhm bekleckert. Das soll heißen, dass es bei allen Unstimmigkeiten richtig gewesen wäre, der aufopferungsvollen Arbeit von Siegfried Mass in der Sektion Fußball in Form einer würdigeren Verabschiedung zu danken. Im Juni 1998 war schließlich wieder der Aufstieg in die 1.Kreisklasse Saalfeld-Rudolstadt geschafft, mit 71:22 Toren und 51 Punkten bei einem Vorsprung von 14 Punkten vor dem 2.Platz. Die Saison 1997/98 war sicherlich einer der schönsten, denn zahlreiche Fans unterstützten uns bei den Spielen. Zuschauerzahlen von 100 waren keine Seltenheit. Eine Aufstiegsfeier, welche über 2 Wochen ging, war der krönende Abschluss. 1999 trat schließlich auch Jochen Lange nach 31-jähriger Sektionsleitertätigkeit von seiner Funktion zurück und der Nachfolger Peter Wurzbacher führte erfolgreich die Truppe ins neue Jahrtausend. Die Zeiten wurden schnelllebiger und das Vereinsleben wurde durch eine jährlich stattfindende Vereinsfahrt um ein weiteres Highlight bereichert. Reisen nach Kroatien, Österreich oder in den Norden Deutschlands sind unvergessen. Die Fußballer konnten sich bis zum heutigen Tag in der 1.Kreisklasse behaupten. Dabei sind meistens Plätze im Mittelfeld am Ende der Saison das Ergebnis. Das Amt des Sektionsleiters hatte in den letzten Jahren Thomas Fiedler inne und seit 2008 ist Heiko Richter neuer Abteilungsleiter der Fußballer in Unterloquitz. Sein Ziel ist es, das Vereinsleben zu bereichern und sportliche Erfolge zu sichern. Ein neu entstandener Vereinsraum mit Bar, Beamer und Großbildleinwand ist das erste Highlight um Fußballbegeisterte mehr an den Verein zu binden. Die Entstehung dieser Homepage dient ebenfalls zur Indentifikation der Jugendlichen mit Ihrem Verein Unterloquitzer SV. Weitere Maßnahmen sind geplant und werden in der kommenden Zeit realisiert. Die Beliebtheit des Vereins zeigt sich im Zuschauerdurchschnitt. 100 Zuschauer und mehr sind keine Seltenheit mehr und dies ist im Kreis sicherlich ein guter Schnitt. |